Im Gegensatz zur natürlichen Brut durch die weibliche Henne, werden bei der Kunstbrut die Bruteier durch eine Brutmaschine kontrolliert erwärmt und gewendet. Auch dabei schlüpfen nach 20 – 21 Tagen die Küken aus den Eiern.
Damit auch bei der künstlichen Brut eine möglichst hohe Schlupfrate gewährleistet ist, sollten einige wichtige Faktoren Berücksichtigung finden, beispielsweise die optimale Bruttemperatur und Luftfeuchtigkeit. Außerdem ist nicht jeder Hahn fruchtbar der gesund aussieht, darum sollte man wenn möglich immer einen Backup Hahn haben 🙂 .
Bruteier kannst du dir Problemlos von den meisten Züchtern in Europa per Post senden lassen. Bruteier von Kampfhühnern sind aber leider etwas selten da sie nicht so eine Legeleistung wie ’normale‘ Rassen haben daher musst du oft mit etwas Wartezeit rechnen.
Gerne kannst du auch bei mir anfragen, ich habe immer wieder mal freie Bruteier bzw. hab ich auch gute Kontakte zu anderen Züchtern.
Der Vorteil ist dass dir Erfahrene Züchter nur ‚optimale‘ Eier senden und so die Schlupfrate deutlich erhöht wird.
Die Bruteier dürfen nämlich keine Risse, Dellen oder Verformungen haben (Der Züchter prüft die Eier mit einer Schierlampe auf feinste Haarrisse). Sie sollten typisch Ei, nicht zu spitz und nicht zu rund sein.
Außerdem weisen sie keine Verunreinigung auf. Vorsicht, Bruteier niemals waschen, wenn dann nur mit einem Tuch den Schmutz grob entfernen.
Das Gewicht sollte über dem Bruteimindestgewicht der jeweiligen Hühnerrasse liegen und täglich bei kühlen Temperaturen gewendet werden bis zum Versand.
Der Brüter
Bist du noch Anfänger kann ich dir für die ersten Versuche ein eher günstiges Gerät empfehlen. Ich habe z.B. mit einem Bruja Flächenbrüter begonnen, der mir sogar jetzt noch zusätzlich gute Dienste leistet.
Mittlerweile sind sogar die Kunststoffgeräte aus China wie dieser relativ zuverlässig und es gibt eine Riesenauswahl.
Bei jedem Brüter ist eine passgenaue Beschreibung dabei sodass deine Erfolgsaussichten sehr gut sind.
Wenn du ein Profigerät willst und viele Eier auf einmal ausbrüten möchtest kann ich dir die Geräte von Heka empfehlen. Diese sind sehr gut verarbeitet und extrem langlebig wenn man gut darauf aufpasst.
Sind die Küken erst einmal geschlüpft, ist die Aufzucht nicht so schwierig, das wichtigste ist ein geeignetes Futter wahlweise mit oder ohne Kokzidien Zusatz, jeden Tag frisches Wasser und eine künstliche Wärmequelle.
Wichtig ist in den ersten drei Wochen täglich zu kontrollieren ob sie gesund sind und ihre Kloake nicht verklebt ist. Sollte sie verklebt sein, einfach mit etwas warmen Wasser aufweichen und vorsichtig lösen. Das ist sehr wichtig, da die Küken ansonsten verstopfen und einen grausamen Tod erleiden können.
Als Futter eignet sich z.B. sehr gut der Starter von Mifuma.
Am besten in einer schweren Tonschüssel die man irgendwo Zuhause rumliegen hat damit die Küken sie beim darauf setzen nicht umkippen.
Auch gut geeignet sind die extra auf Küken zugeschnittenen kleinen Futtertröge.
Kükenstarter werden je nach Produzent ungefähr die ersten 10 Wochen verabreicht.
Danach ist ein Junggeflügelfutter empfehlenswert für weitere 8 Wochen.
Nach diesen 18-20 Wochen kann man ohne bedenken auf das normale Hühnerfutter umstellen.
Als Wasserspender unbedingt ein geschlossenes System verwenden da sich die Küken vor allem in den ersten Tagen etwas tollpatschig anstellen und im Unglücksfall ertrinken könnten. Ein handelsüblicher Spender in kleinformat eignet sich bestens dafür.
Bei der Wärmequelle gehen die Meinungen stark auseinander, will man die Küken so natürlich wie möglich aufziehen, ist eine Heizplatte wohl die bessere Entscheidung. Hier wird der Tag/Nacht Rhythmus eingehalten weil kein künstliches Licht dabei ist. Ich habe einige von den Dingern zuhause und muss sagen die Küken fühlen sich wirklich Pudelwohl. Die Höhe ist verstellbar (immer etwas schräg einstellen damit die Küken selbst entscheiden können wie ‚Nahe‘ sie an der Heizplatte sind).
Nachteil ist, dass die Küken bereits nach wenigen Tagen beginnen auf die Platte zu hüpfen und sie ordentlich verdrecken. Außerdem ‚flüchten‘ sie, jedes mal wenn man sich ihnen nähert, unter die Platte und es wir schwieriger sie zu kontrollieren.
Die andere Möglichkeit ist eine Wärmelampe, hier gibt es eben nicht den Tag/Nacht Rhythmus, es ist ständig hell. Ich greife gerne zur Lampe da die Küken schneller wachsen und auch bei Nacht wenn sie hungrig sind etwas essen können. Alle paar Tage stelle ich sie etwas höher da die Küken schnell wachsen und gewöhne sie langsam an die normale Umgebungstemperatur.
Wenn das Federkleid ausgebildet ist, je nach Rasse etwas früher oder später, aber so um die 4 Wochen nach Schlupf kann man die Küken langsam von der Wärmequelle abgewöhnen. Will man sie bei älteren Hühnern einquartieren sollte man eventuell noch ein paar Wochen warten. Ich hab eigentlich nie Probleme gehabt wenn ich die Küken mit 6-10 Wochen schon zu den großen gegeben habe da hier der ‚Kükenschutz‘ noch stark vorhanden ist. Die großen picken dann als Drohung kurz auf die kleinen ein und das sollte es sein. Hört das picken/kämpfen nicht auf muss man die kleinen doch nochmal rausnehmen.